Tour durch Kroatien

Nachdem ich in Slowenien noch eine Übernachtung gemacht hatte, die Strecke war übrigens auch sehr schön dahin, bin z. B. den Wurzenpass nochmal im trockenen gefahren, gar nicht soo schlecht. Mit Ausnahme von dem Wohnmobilfahrer aus RÜD der sein Fahrzeug. "mittig" auf der Straße plazierte und somit dem entgegenkommenden Panda die "Flucht" in den Hang aufzwang. Gott sei Dank ist nix passiert und alle konnten die Fahrt fortsetzen.

 

Nach einem guten Frühstück (der Chef von der Pension war das einzige Personal an dem Sonntag), er stellte mir eine reichhaltige Schinken - Käseplatte, sowie die üblichen Marmeladen in kleinen Becher hin. Ausserdem bot er mir "scrumbeld" eggs oder Ham & eggs an. Ich entschied mich für die Eier mit Schinken, waren sehr lecker. 

 

Da ich schon recht zeitig aufbrechen konnte, erreichte ich ca. 9:45 Uhr die Grotten von Postojna - die wollte ich mir gerne noch mal  ansehen obwohl ich vor ca. 35 Jahren schon mal da war - für die Zeitspanne bis sich an Tropfsteinen merklich was tut eine winzigkeit von Zeit. Als ich am Parkplatz ankam, sah ich schon ca. 10 Reisebusse... na Danke, das erspare ich mir dann lieber dachte ich bei mir und fuhr weiter. 

Etwas später kam ein Hinweis auf die Höhlen von "Skocjan" auf meiner Route, ich gönnte mir eine Pause und sah mir vor Ort die Erklärungen und Bilder der Grotte an. Kurzentschlossen gab ich Tankrucksack und Helm zur Verwahrung, zahlte den Eintritt mit  Führung  von ca. 1:45 h Dauer... ok, 16 € da muss ja was zu sehen sein. Wie sich herausstellte war es das auch. Gut, Tropfsteinhöhlen gibt es auch bei uns in der fränkischen Schweiz, aber nicht so imposant. Etwa 140 m unter die Erde führte ein Guide die Gruppe mit 45 Personen. Beeindruckend die riesigen Gebilde, der "Dom" eine gigantische Kuppel, und eine Brücke die uns 35 m hoch über einen unterirdischen Fluss (Reka - was Fluss heißt, also der Fluß -Fluss führte. 

Die fast 2 Stunden habe ich jedenfalls nicht bereut, tolle Eindrücke! 

 

Nun setze ich meine Tagestour fort. 

 

Meine Route sollte mich ja über "schön" zu meinem Ziel "Premantura" in Istrien (Kroatien) dem dortigen Campingplatz  AC Stupice bringen. 

Das Navi zeigte brav die schöne, kurvige Strecke bis plötzlich die Grenze auftauchte. So richtig mit anhalten, Passkontrolle durch einen Beamten aus Slowenien der meinen Ausweis einer genauen Kontrolle unterzog, vermutlich hinter seinem Tresen scannen ließ. Das gleiche dann ein paar Meter weiter von einem streng dreinblickenden kroatischen Grenzpolizisten. 

 

Puh, war das aufregend, sowas kennt man doch schon ewig nicht mehr innerhalb Europas. 

Nach einigen km jedoch wollte mein Navi partout nichts mehr anzeigen - nach einer kurzen Pause und Analyse wusste ich was Sache ist - HR gehört nicht zu EU und daher nicht im Paket (das ich damals vor 2 Jahren erworben hatte) enthalten. Egal, habe ja Karte dabei - geht auch old style. 

 

 

 

 

 


Sonntag, 11.06.

Camping in Premantura - ein toller Ort, schönes Meer, steinige Strände (aua, tut an den Füssen richtig weh) - aber klares Wassser, super Sonne.

Sonnenbrand war auch inklusive, das mit dem eincremen am Rücken hat nicht wirklich funktioniert.... 

 

Mittwoch, 14.06.

nachdem ich gestern beschlossen hatte den Campingplatz zu verlassen, hat mich das Wetter bestätigt. Heute morgen war es bedeckt, keine Sonne am Himmel, aber trotzdem sehr warm. Ideal zum abbauen von Zelt und packen der Ausrüstung. Mein Entschluss stand fest. Also holte ich mir im Supermarkt am Campingplatz mein (für dort letztes) Frühstück - wobei die Verkäuferin staunte: nur ein Brötchen, ein Croissant ? 

Nachdem ich mich gestärkt hatte baute ich das Zelt ab, verstaute alles in den Koffern am Motorrad und ging zum Check-Out vom Campingplatz... ca. 340 kuna (ca. 45 €) kosteten die drei Tage auf dem Platz. Leider alles sehr hügelig, die Stellplätze nicht unbedingt zu empfehlen, für Camper mit Wohnmobil und entsprechenden Auffahrrampen um die Schrägen auszugleichen ok, für einfache Zeltcamper auf den "billigen" Plätzen eine Herausforderung, aber ich hatte es ja geschafft ;-) vielleicht war der steinige Strand, das unwegsame Gelände auch Grund für meine Entscheidung. Der Platz, die sanitären Anlagen waren top, einige Gebäude neu andere etwas älter, aber immer von Reinigungskräften in Ordnung gehalten. 

 

 

Mein letztes Früchstück am Campingplatz.

Der Kaffee aus der Thermoskanne am Kiosk war nicht so lecker - die Espressomaschine die sonst für guten Cappucino sorgte war defekt... daher eine kühle  Schokomilch ;-)

Um 10:00 Uhr verließ ich den Camingplatz und fuhr nach Karte und Hinweisschildern Richtung Rijeka. Immer, bzw. meistens die Küstenstraße entlang, Richtung Selce - dort gibt es die Bed&Breakfast Pension von Ljubo (Kroatien-Aktiv). Eine Adresse für Biker, er bietet gute Unterkunft (mit Klimaanlage im Zimmer) und geführte Touren an.

Leider hatte ich nicht die Möglichkeit mich vorher anzukündigen, aber ein Zimmer bis Freitag bekam ich trotzdem.

 

3 andere Biker waren schon öfters hier, mit denen ging ich am Abend zum Essen in das von Ljubo empfohlene Lokal "Riva" direkt am Hafen. Dieser ganze Hafenbereich wurde die letzten zwei Jahre komplett neu gestaltet und ist sehr gelungen. Viele kleine Bars, Geschäfte und Cafés findet man hier. Alle laden zum verweilen ein. Immer mit Blick auf die Boote bzw. das Meer. 

Donnerstag, 16.06.

Die 3 Jungs die ich hier kennenlernte, planten für heute eine Tour ins Landesinnere. Auf Nachfrage schloss ich mich den dreien an, und was soll ich sagen, sehr schön zu fahren, tolle Strecken in die Berge, kurvenreich und mit den unterschiedlichsten Asphaltbelägen, mehr als einmal gab es die bereits bekannten "Rutscher" und immer sorgte das für einen Adreanalinstoß.

Wir kamen sogar bis nach Slowenien und fuhren einen wunderschönen Flußlauf entlang, was die Idylle aber jäh zerstörte waren die relativ neu aufgebauten Grenzzäune mit fieser Stacheldrahtkrone oben drauf. So schottet sich die EU gegen die Flüchtlinge aus dem Süden ab. Die Grenzkontrollen waren auch wieder sehr korrekt.

 

Die weitere Planung sieht vor, morgen die Pension hier in Selce in Richtung Split zu verlassen. Ca. eine Tagestour entfernt - dort werde ich bei Bekannten von Ljubo ein Zimmer bekommen. Weiter soll es über Dubrovnik gehen - die Stadt würde ich mir gerne mal ansehen. Allerdings weiß ich noch nicht wie ich das mit dem Gepäck auf dem Motorrad löse. Einfach so irgendwo unbeaufsichtigt parken mache ich ungern, da könnte schnell was "mitgenommen" werden....

Freitag, 17.06.

Heute Nacht war ich bereits um halb drei wach, nachdem ich schon sehr schlecht geschlafen hatte. Meine Planung stand irgendwie auf wackeligen Füssen, denkt was ihr wollt, es war ein sehr seltsames Gefühl das ich für die Weiterfahrt hatte.

Überlegungen und bedenken in die eine und andere Richtung beschäftigten mich. Letztendlich kam ich zu dem Schluß mich von dem Plan die Tour weiter zu fahren aufzugeben.

Die Strecke hätte mich über 2 Tagen weiter in den Süden geführt, Rückreise durch Bosnien-Herzegowina wären weitere 3-4 Tage geworden. Vielleicht war es auch diese Aussicht die mich bereits heute über Slowenien Richtung Heimat brachte.  

Eine schöne Fahrt durch die Berge von Slowenien führte mich bis nach Österreich, dort suchte ich ein Quartier für eine Nacht, aber wie es meist so ist, wenn man unterwegs ist sieht man immer wieder "Zimmer frei" / Bikers welcome - aber wehe Du suchst was, da ist um's verrecken nix zu finden.... hat letztendlich aber doch geklappt, nettes Zimmer mit Dusche (im 3. Stockwerk ohne Lift [grins]) - inkl. Frühstück für 34,- € war prima!

Samstag, 18.06.

Relativ unspektakulär startete ich nach dem Frühstück meine Fahrt verlief über Landstraße, Berge und Täler Richtung Salzburg. Dabei überquerte ich den Loibl-Pass. Um dem Grenzverkehr mit den Staus vor den Kontrollen etwas auszuweichen wählte ich Hallein um nach D einzureisen.  Klappte alles hervorragend.

Als ich die Grenze nach D passiert hatte, nahm ich Schnellstraßen, Autobahn und Landstraßen abwechselnd unter die Räder. Mit Pausen konnte ich so km machen und fühlte mich gut.

 

Nach 4232 km rollte ich gegen 17:30 Uhr in die heimatliche Garageneinfahrt, drehte die Zündung auf aus und stieg erleichtert wieder gut daheim angekommen zu sein vom Motorrad. 

Sonntag, 19.06.

Motorradpflege - nach 14 Tagen ohne irgendwelche Probleme mit der Versys ging ich dem Dreck, den toten Fliegen mit Reinigungsmittel und Wasser an den Kragen. Nachdem alles mit klarem Wasser abgespült war trocknete die Sonne und mein Mopped strahlte mich förmlich an.

 

To do:

  • evtl. Kette nachspannen oder doch lieber direkt durch neuen Kettensatz mit Ritzel und Blatt ersetzen
  • Reifen prüfen, der RoadTec 01 war im Regen wirklich gut, gab mir aber auch im trockenen immer ein gutes Gefühl
    (die Metzeler Elefanten haben jedenfalls "heiße Ohren" bekommen - was das bedeutet? Schaut mal bei Gelegenheit den letzten cm auf der Lauffläche an...)
  • Blinkerrelais ist offenbar hinüber - statt Blinksignal gibt es nur noch Dauerleuchten der Kontollleuchte bzw. der LED's im Richtungsanzeiger.

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